Im Anschluss an die Sendung vom 16.9.2015, in dem VertreterInnen von 6 wienweit wahlwerbenden Parteien im Studio von Nie-mehr-Schule bei Radio Orange zu Gast waren, gab es weitere HörerInnen-Fragen, die ich zur Beantwortung an die Studiogäste
Marcus Schober, SPÖ
Michael Stumpf, FPÖ
Sabine Schwarz, ÖVP
Daniel Landau, Grüne
Stefan Gara, NEOS
Juliana Okropiridse, Wien anders (Andas)
weitergeleitet habe.
Hier die Ausführungen, die bis Freitag, 9.10.15, 9 Uhr eingegangen sind:
Marcus Schober, SPÖ
Michael Stumpf, FPÖ
Sabine Schwarz, ÖVP
Daniel Landau, Grüne
Stefan Gara, NEOS
Juliana Okropiridse, Wien anders (Andas)
weitergeleitet habe.
Hier die Ausführungen, die bis Freitag, 9.10.15, 9 Uhr eingegangen sind:
Wer entscheidet über den Bildungsweg eines jungen Menschen (der Staat, die Eltern, der junge Mensch selbst, ...)?
SPÖ
FPÖ
Verantwortlich für die Erziehung sind nach Ansicht der FPÖ in erster Linie die Eltern. Sie sollten ihren Kindern Anreize bieten und Möglichkeiten zeigen, welche Bildungswege vorstellbar sind. Der Staat kann sie dabei durch attraktive Angebote unterstützen, aber prinzipiell ist die FPÖ für Wahlfreiheit auch in diesem Bereich. Die Entscheidung, welcher Bildungsweg am besten ist, müssen aber spätestens nach der Pflichtschulzeit junge Menschen auch selbst zu treffen lernen.
ÖVP
Die Entscheidung über den Bildungsweg eines jungen Menschen wird im Einvernehmen von Eltern und Kind getroffen, ist es doch Ziel jeder Eltern die bestmögliche Bildung für ihr Kind zu bekommen. Jedes Kind benötigt
andere Förderung. Aufgabe des Staates ist es ein ausreichendes Angebot an Bildungsmöglichkeiten anzubieten.
Grüne
Ich denke, das liegt zuerst primär bei den Erziehungsberechtigten, dann zunehmend beim jungen Menschen selber. In meinem Verständnis hat jedoch der Staat/also KG und Schule so etwas wie eine subsidiäre Pflicht, den Startnachteil etwaiger Bildungsbenachteiligter Kinder bzw Jugendlicher möglichst auszugleichen bzw zu verringern (Achtung das meint natürlich keineswegs "gleich machen"!). Dies meint Kinder/Jugendliche, denen von ihren Eltern nicht entsprechendes mitgegeben wird/wurde, werden kann/konnte. Und dies werden eher mehr Betroffene... Jetzt vergrößert er diesen Nachteil in meinem Verständnis tendenziell (Stichwort "Vererbung")
NEOS
Junger Mensch und Eltern
Wien anders
FPÖ
Verantwortlich für die Erziehung sind nach Ansicht der FPÖ in erster Linie die Eltern. Sie sollten ihren Kindern Anreize bieten und Möglichkeiten zeigen, welche Bildungswege vorstellbar sind. Der Staat kann sie dabei durch attraktive Angebote unterstützen, aber prinzipiell ist die FPÖ für Wahlfreiheit auch in diesem Bereich. Die Entscheidung, welcher Bildungsweg am besten ist, müssen aber spätestens nach der Pflichtschulzeit junge Menschen auch selbst zu treffen lernen.
ÖVP
Die Entscheidung über den Bildungsweg eines jungen Menschen wird im Einvernehmen von Eltern und Kind getroffen, ist es doch Ziel jeder Eltern die bestmögliche Bildung für ihr Kind zu bekommen. Jedes Kind benötigt
andere Förderung. Aufgabe des Staates ist es ein ausreichendes Angebot an Bildungsmöglichkeiten anzubieten.
Grüne
Ich denke, das liegt zuerst primär bei den Erziehungsberechtigten, dann zunehmend beim jungen Menschen selber. In meinem Verständnis hat jedoch der Staat/also KG und Schule so etwas wie eine subsidiäre Pflicht, den Startnachteil etwaiger Bildungsbenachteiligter Kinder bzw Jugendlicher möglichst auszugleichen bzw zu verringern (Achtung das meint natürlich keineswegs "gleich machen"!). Dies meint Kinder/Jugendliche, denen von ihren Eltern nicht entsprechendes mitgegeben wird/wurde, werden kann/konnte. Und dies werden eher mehr Betroffene... Jetzt vergrößert er diesen Nachteil in meinem Verständnis tendenziell (Stichwort "Vererbung")
NEOS
Junger Mensch und Eltern
Wien anders
Ist es sinnvoll Externistenprüfungen nur an öffentlichen Prüfungsschulen ablegen zu dürfen - anstatt z. B. die PrüfungslehrerIn an den gewohnten Lernort der jungen Menschen (also die Familie, die freie Schule ohne Öffentlichkeitsrecht) kommen zu lassen?
SPÖ
FPÖ
Ja. Die FPÖ steht für die bestmögliche Förderung aller und sieht die besten Voraussetzungen dafür in einem verbesserten differenzierten Schulsystem. Abgesehen vom Wert der Bildung an und für sich, erfolgt an Schulen auch eine gewisse Ausbildung für das „Leben nach der Schule". Hierzu gehört auch die Erziehung zur Selbstständigkeit und Übernahme von Eigenverantwortung. Die Ablegung von Externistenprüfungen an öffentlichen Schulen ist aus diesem Grunde sinnvoll, denn Prüfungen dienen zum einen der Bestimmung des eigenen Standortes und zum anderen dem Vergleich mit anderen.
ÖVP
Diese Frage ist durchaus nicht unberechtigt. Wir sind diesbezüglichen Änderungswünschen nicht abgeneigt.
Grüne
keine bzw. zu wenig Expertise
NEOS
Ist verhandelbar und sicher sinnvoll.
Wien anders
FPÖ
Ja. Die FPÖ steht für die bestmögliche Förderung aller und sieht die besten Voraussetzungen dafür in einem verbesserten differenzierten Schulsystem. Abgesehen vom Wert der Bildung an und für sich, erfolgt an Schulen auch eine gewisse Ausbildung für das „Leben nach der Schule". Hierzu gehört auch die Erziehung zur Selbstständigkeit und Übernahme von Eigenverantwortung. Die Ablegung von Externistenprüfungen an öffentlichen Schulen ist aus diesem Grunde sinnvoll, denn Prüfungen dienen zum einen der Bestimmung des eigenen Standortes und zum anderen dem Vergleich mit anderen.
ÖVP
Diese Frage ist durchaus nicht unberechtigt. Wir sind diesbezüglichen Änderungswünschen nicht abgeneigt.
Grüne
keine bzw. zu wenig Expertise
NEOS
Ist verhandelbar und sicher sinnvoll.
Wien anders
Wenn eine Externistenprüfung nicht bestanden wird muss der junge Mensch im nächsten Schuljahr das Jahr an einer öffentlichen Schule wiederholen. Wie wollen Sie das durchsetzen? (Mit Poliziegewalt, mit Sorgerechtsentzug, etc.)
SPÖ
FPÖ
ÖVP
Die Prüfung ist leider erforderlich, da es hier in der Vergangenheit immer wieder Probleme gab (bei gewissen Schulen) und nicht immer sicher warwelche Lerninhalte vermittelt werden. Es sollte auch im Sinne der Eltern sein sich nicht gegen die Bildung der Kinder zu stellen. Polizeigewalt kann immer nur ein allerletztes Mittel sein.
Grüne
keine bzw. zu wenig Expertise
NEOS
Es muss noch andere Möglichkeiten geben, wenn "nicht bestanden" mit einem "nicht genügend" zu vergleichen ist. Sollte es um ein generelles Versagen gehen, ist eine Maßnahme in Absprache mit den Betroffenen zu finden.
Wien anders
FPÖ
ÖVP
Die Prüfung ist leider erforderlich, da es hier in der Vergangenheit immer wieder Probleme gab (bei gewissen Schulen) und nicht immer sicher warwelche Lerninhalte vermittelt werden. Es sollte auch im Sinne der Eltern sein sich nicht gegen die Bildung der Kinder zu stellen. Polizeigewalt kann immer nur ein allerletztes Mittel sein.
Grüne
keine bzw. zu wenig Expertise
NEOS
Es muss noch andere Möglichkeiten geben, wenn "nicht bestanden" mit einem "nicht genügend" zu vergleichen ist. Sollte es um ein generelles Versagen gehen, ist eine Maßnahme in Absprache mit den Betroffenen zu finden.
Wien anders
Freilerner-Eltern sind derzeit in Wien in der Situation, dass sie durch die Ablehnung einer Externistenprüfung unter den derzeit gegebnen Umständen, die sie als kontraproduktiv für das Freilernen erleben, mit Sorgerechtsentzug bedroht sind. Obwohl seitens der Jugendwohlfahrt keine Kindewohlgefährung gegeben ist, hat der Stadtschulrat beim Bezirksgericht entsprechende Anträge eingebracht. Wie ist Ihre Meinung dazu?
SPÖ
FPÖ
ÖVP
Man muss sich den jeweils zu Grunde liegenden Sachverhalt anschauen. Es kann sein, dass in manchen Fällen entsprechend zu handeln ist.
Grüne
keine bzw. zu wenig Expertise
NEOS
Verhalten des Stadtschulrates ist überzogen. Eine Ablehnung von gemeinsamen Bildungszielen ist trotzdem nicht akzeptabel - sonst macht jeder was sie/er will. Aufgabe der Politik ist es einen Rahmen zu schaffen und Qualitätsziele vorzugeben und zu evaluieren.
Wien anders
FPÖ
ÖVP
Man muss sich den jeweils zu Grunde liegenden Sachverhalt anschauen. Es kann sein, dass in manchen Fällen entsprechend zu handeln ist.
Grüne
keine bzw. zu wenig Expertise
NEOS
Verhalten des Stadtschulrates ist überzogen. Eine Ablehnung von gemeinsamen Bildungszielen ist trotzdem nicht akzeptabel - sonst macht jeder was sie/er will. Aufgabe der Politik ist es einen Rahmen zu schaffen und Qualitätsziele vorzugeben und zu evaluieren.
Wien anders
Welche Unterstützung können Sie diesen Menschen zusagen?
SPÖ
FPÖ
ÖVP
Wir sind durchaus gesprächsbereit und können uns eine Diskussion über etwaige Änderungen vorstellen. Die Materie nimmt leider nicht den entsprechenden Platz in der Bildungsdebatte ein und wird durch andere Fragen nicht selten überlagert.
Grüne
keine bzw. zu wenig Expertise
NEOS
In einer autonomen Schule wird es diese Probleme kaum geben.
Wien anders
FPÖ
ÖVP
Wir sind durchaus gesprächsbereit und können uns eine Diskussion über etwaige Änderungen vorstellen. Die Materie nimmt leider nicht den entsprechenden Platz in der Bildungsdebatte ein und wird durch andere Fragen nicht selten überlagert.
Grüne
keine bzw. zu wenig Expertise
NEOS
In einer autonomen Schule wird es diese Probleme kaum geben.
Wien anders
Was spricht dagegen, die Gesetze so zu ändern, dass neben der Schule auch andere Wege ohne schulischen Zwang möglich sind?
SPÖ
FPÖ
Die FPÖ spricht sich prinzipiell für die Wahlfreiheit aus, auch bei diesem Thema. Ganz ohne eine gewisse „Qualitätskontrolle", was Schülern beim Freilerner-Unterricht vermittelt wird, wird es allerdings leider nicht gehen. Mit Schulabschlüssen sind immerhin auch gewisse Ansprüche und Berechtigungen verbunden, beispielsweise beim Hochschulzugang. Außerdem wünschen sich sicherlich auch alle Freilerner-Eltern, dass ihr Nachwuchs eine – auch – konkurrenzfähige Bildung und Ausbildung erhalten. Der Einsatz von Polizeigewalt oder ein Sorgerechtsentzug sind jedoch sicher keine geeigneten Mittel.
ÖVP
Wenn sichergestellt ist, dass das Kind dadurch keinen Nachteil hat prinzipiell nichts. Doch muss sichergestellt sein, dass diese Kinderentsprechende Möglichkeiten haben. Zudem gab es in der Vergangenheit leider Vorfälle die nahe legen hier wachsam zu sein.
Grüne
Die österreichische Rechtslage ermöglicht jetzt schon (anders als zB die deutsche) ein weitgehendes Umgehen von Schule im klassischen Sinne. Durch den Umstand, dass wir eine Unterrichtspflicht und keine Schulpflicht haben, ist ja eine Abmeldung zB zum häuslichen Unterricht möglich.
NEOS
Der Bildungsauftrag ist Aufgabe des Staates.
Die autonome Schule gibt größtmögliche Freiheit in der Auswahl. Der "schulische Zwang" wird vor allem durch unser starres Schulsystem geprägt.
Wien anders
FPÖ
Die FPÖ spricht sich prinzipiell für die Wahlfreiheit aus, auch bei diesem Thema. Ganz ohne eine gewisse „Qualitätskontrolle", was Schülern beim Freilerner-Unterricht vermittelt wird, wird es allerdings leider nicht gehen. Mit Schulabschlüssen sind immerhin auch gewisse Ansprüche und Berechtigungen verbunden, beispielsweise beim Hochschulzugang. Außerdem wünschen sich sicherlich auch alle Freilerner-Eltern, dass ihr Nachwuchs eine – auch – konkurrenzfähige Bildung und Ausbildung erhalten. Der Einsatz von Polizeigewalt oder ein Sorgerechtsentzug sind jedoch sicher keine geeigneten Mittel.
ÖVP
Wenn sichergestellt ist, dass das Kind dadurch keinen Nachteil hat prinzipiell nichts. Doch muss sichergestellt sein, dass diese Kinderentsprechende Möglichkeiten haben. Zudem gab es in der Vergangenheit leider Vorfälle die nahe legen hier wachsam zu sein.
Grüne
Die österreichische Rechtslage ermöglicht jetzt schon (anders als zB die deutsche) ein weitgehendes Umgehen von Schule im klassischen Sinne. Durch den Umstand, dass wir eine Unterrichtspflicht und keine Schulpflicht haben, ist ja eine Abmeldung zB zum häuslichen Unterricht möglich.
NEOS
Der Bildungsauftrag ist Aufgabe des Staates.
Die autonome Schule gibt größtmögliche Freiheit in der Auswahl. Der "schulische Zwang" wird vor allem durch unser starres Schulsystem geprägt.
Wien anders