Nie mehr Schule

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"Nothing worth knowing can be taught ..." (Oscar Wilde)

Schule ist tot. Es lebe das "Frei-Sich-Bilden!

3/9/2015

3 Kommentare

 
Gott ist tot, postulierte Friedrich Nietzsche vor rund 130 Jahren. Was ihm oft als Wunsch ausgelegt wurde, war eine sehr genaue Analyse seiner Zeit. Für ihn waren seine Zeitgenossen die "Mörder aller Mörder".

Schule ist tot, rufe ich heute in die Welt.

Das war nie mein Wunsch, denn als eingefleischter Pädagoge und Lehrer war Schule für mich die Institution, die Menschen und Gesellschaft "macht". Sie war für mich der Hort der Zukunft, die Basis aller Menschlichkeit und die Chance auf Weltverbesserung. In ihren Krisen galt es für mich, sie zu reformieren. Zuletzt hielt ich sie für nicht von innen her veränderbar, sondern nur von außen. Ich wollte Menschen bewegen, eigene "freie" Schulen so zu gestalten, dass die öffentliche Schule davon lernen und sich verändern müsse oder davor kapitulieren. Das Beispiel Hollands war da eine Option für mich. Dort werden alle Schulen, öffentliche und private, gleichermaßen gefördert, wenn sie den staatlichen Anforderungen genügen.

Nun, ich habe mich getäuscht.
Schule ist tot.
Umgebracht von allen Beteiligten:
  • den PolitikerInnen und ihrem gefühlte Jahrhunderte dauernden parteipolitischen Hickhack,
  • der Schulverwaltung in ihrer alles erstickenden und immer noch krebsgeschwürartig wachsenden Bürokratie,
  • den LehrerInnen, die sich trotz aufkeimenden Widerstands immer noch als Vollzugsorgane eines auf Curricula basierenden staatlich verordneten Bildungswesens  verstehen,
  • den Eltern, die entweder ihrem Nachwuchs oder den PädagogInnen alles in die Schuhe schieben, aber niemals das System in Frage stellen und schließlich
  • den SchülerInnen, die eifriger denn je mitspielen, um zu den GewinnerInnen im Kampf um einen Arbeitsplatz am Arbeitsmarkt zu zählen.
Seit geraumer Zeit ist auch die Wissenschaft mit von der Partie, spätestens seit mit Bologna die Ver(fachhoch)schulung der Studien zu Lasten des freien Denkens und Forschens Einzug gehalten hat.

Schule ist also tot - mausetot.

Aber was nun, was kommt danach?
Eine ungebildete, raue Gesellschaft, die wieder in die Steinzeit zurückfällt?
Haben wir doch schon - trotz Schule oder gerade deswegen!

Also, was kommt danach?
Meine Vision einer post-scholare Gesellschaft gründet auf den Gedanken von Ivan Illich's "Deschooling society" und Bertrand Stern's Ideen zu einem "Frei-sich-Bilden". In einer solchen entschulten und frei-sich-bildenden Gesellschaft hat jeder Mensch das Recht auf Bildung (ohne Schulzwang) und zwar ein Leben lang.
  • Dieses Recht auf Bildung wird von der öffentlichen Hand ungeteilt finanziert.
  • Dieses Recht auf Bildung ist ein subjektives Recht jedes einzelnen Menschen, der frei sich entscheiden kann, was er wann, wie und von wem erfahren und wissen möchte.
  • Dieses Recht auf Bildung wird von der öffentlichen Hand unterstützt, in dem es Landschaften der freien Bildung zur Verfügung stellt. Dies sind Netzwerke aus Menschen, die ein Bildungs-Bedürfnis äußern, jenen, die Wissen und Erfahrung weitergeben wollen und Orten, an denen Bildung genossen werden kann.

In der Übergangszeit bis zur Verwirklichung dieses derzeit utopisch wirkenden aber keineswegs unrealistischen Ziels möchte ich mit dieser Website und den von mir angebotenen Landschaften der freien Bildung auf wachsen-werden-sein.at schon jene zur Mitwirkung einladen, die genug haben von einer Schule, die haufenweise verschulte und ungebildete Menschen produziert, weil sie das Recht des Individuums nicht ernst nimmt, weil sie funktionierende und konsumierende Menschen machen will, weil sie Menschen für den Arbeitsmarkt herstellen muss, damit das von uns geschaffene System aufrecht erhalten wird.

Aber: diese Schule ist tot.

Auch wenn es erst wenige zu wissen scheinen. Und mit ihr auch dieses System, was uns ja seit5 Jahren täglich vor Augen geführt wird (durch die vielen "Krisen" wie etwa jene der Finanz, jene Griechenlands, jene der EU und der Demokratie, jene der Flucht vor Krieg und Armut, ...).

Starten wir also jetzt gemeinsam in eine neue Zukunft, in der Menschen das Nötige wissen, um die Welt so zu gestalten, dass sie für alle lebenswert ist.

Es leben die Landschaften der freien Bildung und mit ihr die vielen kleinen Menschen, die an vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, um das Angesicht der Welt zu ändern!


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    Michael Karjalainen-Dräger

    diplomierter Pädagoge und Bachelor of Education war 10 Jahre im öffentlichen Schulwesen in Wien als Lehrer tätig, danach 3 Jahre lang Leiter einer von ihm gegründeten "freien" Schule in Niederösterreich. Seit 2013 trainiert er Menschen, die jungen Menschen freie Bildungs-Räume öffnen wollen.
    Im Jahr 2015 hat er sich auf den Weg zu den "Landschaften der freien Bildung" (Bertrand Stern) gemacht und im September 2016 den bildungsRaum für junge Menschen ab 5 gegründet.

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