ls gewichtiges Argument für die Schule und gegen jegliche individuelle Alternative, die nicht tagtäglich in der Gemeinschaft Gleichaltriger stattfindet, wird von den meisten Bildungsverantwortlichen, aber auch sehr vielen Eltern, das für die Gesellschaft so nötige soziale Lernen der Heranwachsenden genannt. So hat auch Sibylle Hamann, die Bildungssprecherin der Grünen, im ausführlichen Gespräch mit mir betont, wie wichtig es sein, auch mit Menschen, die man sonst nie getroffen hätte, in Kontakt bzw. mit ihnen klar zu kommen.
Beim genaueren Hinschauen verliert diese Argumentation aus meiner Sicht aber enorm an Gewicht. Schüler*innen werden in der Schule (mit Ausnahme der Mehrstufenklassen im Volksschulbereich) in Klassen mit Gleichaltrigen gesteckt, die Anzahl der auf diese Weise gemeinsam Unterrichteten beträgt im Schnitt 25. Die Kommunikation untereinander beschränkt sich auf das Fachliche oder gar nur auf die Pause. Für soziale Konflikte in einer so großen Gruppe gibt es maximal eine Klassenvorstandsstunde oder eine Stunde „Soziales Lernen“ in der Woche. Die vom System vorgegebene Notwendigkeit der Leistungsfeststellung und Leistungsbeurteilung, also von Prüfungen, Tests, Schularbeiten und Schulnoten, die jede*r einzeln zu absolvieren hat, stärken das Konkurrenzverhalten zu Lasten der Kooperation. Asoziales Lernen also statt Sozialem Lernen. Hier werden die Grundregeln der Gruppendynamik missachtet, es besteht durch die Altershomogenität, also Gleichaltrigkeit kaum eine Möglichkeit sich voneinander abzuheben, als durch bessere Noten. Die Schule hätte Möglichkeiten, hier neue Ansätze zu bieten, kleine altersheterogene Gruppen mit 8-12 Schüler*innen beispielsweise, Kooperationsmöglichkeiten statt Einzelleistungen, flexible Gestaltung des Schulalltages mit Phasen, die man nicht im Klassenzimmer verbringt. Und die VertreterInnen des Schulsystems sollten endlich dieses Argument aufgeben, wonach in der derzeitigen Form Schule ein Ort des sozialen Lernens ist. Beispiele von jungen Menschen, die im häuslichen Unterricht begleitet werden, zeigen, dass die keinerlei Probleme im Zusammensein mit anderen Menschen jeglichen Alters haben. Sie haben erfahren, was Achtsamkeit und Respekt ist, wie wichtig es ist, auf Bedürfnisse zu achten, die eigenen und die fremden und sind dadurch selbstverständlich in der Lage genauso diese Qualitäten auch in ihrem Leben sich selbst und den anderen gegenüber einzusetzen. Den Befürworter*innen des jetzigen Systems geht damit ein „Totschlagargument“ endgültig verloren. Besinnen wir uns lieber auf konstruktive Lösungen für eine gute Schule von morgen – und setzen wir endlich Maßnahmen, dass es neben der Schule auch legale individuelle Bildungswege geben darf.
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Gestern erhielt ich via OTS eine Presseaussendung aus dem Bildungsministerium mit dem Titel "Hammerschmid: 'Schuljahr 2015/16 ist bald geschafft!'". Darin freut sich Sonja Hammerschmid laut ihrer Pressesprecherin Patrizia Pappacena "für die Schülerinnen und Schüler, die LehrerInnen und Lehrer, die dieses Schuljahr mit Motvation und Engegement beendet haben." Und weiter: "Nun stehen die Sommerferien vor der Tür und es kann wieder Kraft für das nächste Schuljahr getankt werden“
Dazu will ich folgendes sagen: Im ersten Satz ist für mich nicht klar, ob sich die Ministerin nur für jene freut, die motiviert und engagiert waren - und all die anderen, die meiner Wahrnehmung nach in der deutlichen Mehrheit sind, ausspart; oder ob es darum geht, dass alle in den letzten Tagen engagiert und motiviert am Ende des Schuljahres gearbeitet haben, so unter dem Motto: "Hoffentlich ist das Ganze bald vorbei." Die Sprache is a Hund'. Die Eltern, die ja von der Institution Schule kräftig zur Mitwirkung gebracht werden - sei es finanziell oder durch die Erledigung von Hausübungen für ihre Kinder oder zumindest deren Unterstützung bei diesen Aufgaben -, werden hingegen mit keinem Wort erwähnt. Die vielzitierte Schulpartnerschaft sieht anders aus. Im zweiten Satz gibt es einen klaren Arbeitsauftrag an - ja an wen? - wieder Kraft für das nächste Schuljahr zu tanken; wohl mit dem Hintergrund, dass alle wieder funktionieren mögen und auf diese Weise den Unterrichtsvollzugsanstalten noch ein langes Leben beschert ist. Das ist entlarvend. Da ist jemand gerade mal einige Wochen im Amt und bedient sich der alten Rituale und Sager. Eine Tragödie. Tragödien aber haben einen tiefen Sinn, nämlich eine Karthasis einzuleiten, die zum Wandel beitragen will. Möge die Tragödie der Institution Schule, die in den Worten der neuen Bildungsministerin deutlich wird, dazu dienen, den dringend nötigen Bildungswandel zu beschleunigen. Die ProtagonistInnen namens SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen spielen dabei tragende Rollen. Und sie alle haben die Macht, den Wandel möglich zu machen, sind sie doch in der Mehrheit. Na dann ... schöne Ferien, also schul-freie Zeit zum Regenerieren, Reflektieren und Planen wie ab Herbst alles anders werden kann. Übrigens: Am 15.9.16 begehen wir den Tag der Bildungsfreiheit mit dem nächsten "Nie-mehr-Schule"-Aktionstag. Detailinfos demnächst an dieser Stelle! JedeR kann AktionärIn werden und damit auf die je eigene Art zum Bildungswandel beitragen. Das im Mai in Wien tagende Kapitalismustribunal ermöglicht jedem Menschen auf der ganzen Welt Anklage gegen die von unserem herrschenden Wirtschafts- und Gesellschaftssystem verursachten Missstände zu erheben. Diese Chance habe ich genutzt, um den Bildungsbereich in Österreich betreffend drei Anklagen einzubringen. Beschuldigt von mir werden in allen drei Fällen jene Abgeordneten zum Nationalrat, die die geltenden Gesetze beschlossen haben, die
Bundesregierung der Republik Österreich, im speziellen die Bundesministerin für Bildung und Frauen, die die aktuelle Gesetzeslage nicht ändert, die Schulbehörden in Österreich, die die geltende Rechtslage ohne Augenmaß vollziehen. Die erste Anklage befasst sich mit der dringend notwendigen Gleichstellung aller Schulen, egal ob öffentlich, privat mit konfessionellem Schulerhalter oder frei: "Die österreichischen Schulgesetze sehen zwar für jede natürliche und juristische Person die Möglichkeit zur Gründung einer Privatschule vor, es gibt jedoch mehrere Kategorien innerhalb dieser Schulart: A) Die Privatschulen, die von einer vom österreichischen Gesetzgeber anerkannten Religionsgemeinschaft erhalten werden; diese erhalten die Lehrergehälter von der öffentlichen Hand ersetzt, was bis zu 80 % des Schulbudgets ausmacht. B) Die Privatschulen mit und ohne Öffentlichkeitsrecht, die von anderen TrägerInnen erhalten werden; diese erhalten, wenn sie einem Dachverband von freien Schulen beigetreten sind, derzeit in etwa € 750,- pro SchülerIn und Schuljahr. C) Die Privatschulen mit und ohne Öffentlichkeitsrecht, die von anderen TrägerInnen erhalten werden und nicht einem der oa. Dachverbände beigetreten sind; diese müssen für die Schulerhaltung zur Gänze aufkommen. Bei derzeit von der OECD berechneten Ausgaben von € 8.000,- (Grundschule) bis € 12.000,- (Neue Mittelschule) pro SchülerIn und Schuljahre erspart sich die öffentliche Hand je nach oa. Schulart im Extremfall den Gesamtbetrag. Diesen müssen dann Eltern und SchulerhalterInnen aus eigener Tasche bezahlen. Diese Gesetzeslage stellt einen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz und die Österreichische Verfassung dar. Daher fordere ich eine Gleichstellung aller oa. Schularten mit den von Bund und Gemeinden erhaltenen öffentlichen Schulen und deren 100%ige Finanzierung ohne Elternbeitrag." Die zweite Anklage fordert die Gleichstellung aller außerschulischen Modelle der Bildung mit der instutution Schule: "Die österreichischen Schulgesetze fordern zwar keine Schulpflicht, aber eine Unterrichtspflicht. Junge Menschen im “schulpflichtigen Alter” können dieser Unterrichtspflicht auch im häuslichen Unterricht oder im Unterricht einer Privatschule ohne Öffentlichkeitsrecht nachgehen, müssen jedoch vor Schuljahresende in Externistenprüfungen nachweisen, dass sie den Unterrichtsstoff der entsprechenden Schulstufe erfolgreich beherrschen. Diese Gesetzeslage ignoriert das Menschenrecht, damit auch das Kinderrecht auf ein NEIN zur Zwangsbeschulung und auferlegt den (jungen) Menschen eine Bildungspflicht nach curriculären Maßstäben statt eines Rechtes auf Bildung. Somit verstößt sie gegen die von Österreich unterzeichnete Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die UN-Kinderrechtskonvention, die Europäische Menschenrechtskonvention und die österreichische Verfassung. Daher fordere ich die volle auch finanzielle Gleichstellung von Modellen außerhalb dieses Unterrichts- und Externistenprüfungszwanges mit der institutionellen Schule, wie Freilernen oder organisierten häuslichen Unterricht. Diese ermöglichen es (jungen) Menschen frei sich zu bilden. In nachfrageorientierten und von der öffentlichen Hand finanzierten Landschaften einer solchen freien Bildung - wie von den Philosophen Bertrand Stern und Ivan Illich vorgeschlagen - sollen junge Menschen sich ihren Potentialen entsprechend bilden. Rahmenbedingungen, wie wie virtuelle und reale BildungsRäume, BildungswegbegleiterInnen und MentorInnen werden von der öffentlichen Hand gratis zur Verfügung gestellt." Und die dritte will mit der Unsitte aufräumen, dass ein unterjähriges Abmelden zum häuslichen Unterricht unmöglich ist: "Die österreichische Gesetzeslage sieht die Möglichkeit einer Abmeldung zum häuslichen Unterricht vor. Diese muss in der Regel bis zum Tag vor dem Beginn des neuen Schuljahres erfolgen. Andererseits gibt es für SchülerInnen die Möglichkeit im Laufe eines Schuljahres die Schule und die Schulart zu wechseln. Dieses Recht wird aber jenen verweigert, die unterjährig von einer institutionellen Schule in den häuslichen Unterricht wechseln wollen, womit eine selbst vom österreichischen Gesetzgeber grundsätzlich nicht gewünschte Schulpflicht eintritt. Das stellt einen Verstoß gegen den Gleichheitgrundsatz der österreichischen Verfassung dar, ebenso aber auch einen Verstoß gegen die von Österreich unterzeichnete Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die UN-Kinderrechtskonvention und die Europäische Menschenrechtskonvention Daher fordere ich die Ermöglichung der unterjährigen Abmeldung zum häuslichen Unterricht, um den Bildungsbedürfnissen von jungen Menschen entsprechen zu können und den in diesem Fall geltenden Schulzwang aufzuheben." Diese Anklagen können gerne unterstützt werden bzw. können noch bis heute, 17.4.16, 24 Uhr eigene Anklagen eingebracht werden. Gedanken zum Tag der Menschenrechte
Heute am Tag der Menschenrechte will uns bewusst werden, wie sehr das Leben und alles Lebendige auf diesem Planeten, unserer Erde, mit Füßen getreten werden. Wenn wir von Menschenrechten sprechen, dann plädiere ich für eine Ausdehnung des Begriffs auf Lebensrechte, damit alles Lebendige, Tiere und Natur etwa, inkludiert wird. Natürlich sind auch die jungen Menschen, die in unserem deutschen Sprachraum mit dem sächlichen Begriff “Kind” bezeichnet werden, da mit hinein zu nehmen. Zwar gibt es ja eine eigene Kinderrechtskonvention und mehrere Möglichkeiten, die Kinder an internationalen Tagen im Jahr zu feiern, aber diese Sonderstellung bedeutet für mich auch eine Diskriminierung dieser Gruppe von Menschen. In der Institution Schule etwa wird das Besondere gerne mit Integration (die eigentlich Segregation und nicht Inklusion ist), sonderpädagogischem Förderbedarf oder gar “Einweisung” in eine Sonderschule bestraft, also ausgesondert. Auch unsere Gesellschaft, als Abbild dieser Art von Schule, steht eher für Exklusion. “Besonders” wird man für Gesellschaft und Schule schon dadurch, dass man “Nein” sagt, Nein zu diesem Unterricht etwa, nein zu dieser Art von Umgang miteinander, Nein zu einer Antwort auf eine Frage, die man gar nicht gestellt hat und die einen nicht interessiert. Dieses Nein wird auf verschiedene Weisen ausgedrückt - und in der Regel missverstanden. Da gibt es die SchulverweigerInnen, die nicht (mehr)zu “beschulen” sind. Da gibt es die jungen Menschen, die krank werden an Körper und/oder Seele, jene, die nicht “mitkommen” (wollen) oder die, die sich vor lauter Missachtung ihrer Bedürfnisse nur noch über alles lustig machen und der Klassenkasperl werden. An diesen Um-und Zuständen leiden alle Beteiligten, auch LehrerInnen und Eltern. Diese Um- und Zustände zu ändern aber haben auch alle Beteiligten in der Hand. Das ist gute Botschaft. Jede/r kann dazu beitragen, die Strukturen unseres Bildungssystems zu wandeln. Wenn wir wirklich wollen, das ungezwungene junge Menschen ihr Leben leben dürfen, ganz sie sein dürfen, dann ist es zuerst einmal notwendig, auf die Fragen dieser Menschen zu hören, ihnen die Zeit zu schenken, das ihre auszudrücken und ihnen dann den Raum zu geben, der ihnen ermöglicht, Antworten auf ihre Lebens-Fragen zu erhalten - und ihr Leben zu leben. Das mag utopisch klingen, das mag viele Fragen aufwerfen, die nach Antworten rufen - ja! Aber ein Prozess ist ein Weg und der findet in Schritten statt. Schritt für Schritt werden Fragen entstehen und Antworten gefunden, Schritt für Schritt wird das entstehen, was entstehen muss, wenn Menschen ihr “Sich-Bilden” beginnen und das “Gebildet-Werden” hinter sich lassen. Und dieser Weg mag auch mit Unsicherheit ja sogar Angst verbunden sein, weil er so ungewiss ist - oder wie Bertrand Stern anlässlich des 1. “Nie-mehr-Schule”-Aktionstages im heurigen September in Wien sagte: “Wie diese Landschaften der Bildung außerhalb der Institution Schule aussehen, weiß ich auch nicht, ich weiß aber, dass es sie gibt!”. Aber er ist ein Weg in ein würdiges Mensch-Sein, dass die Lebensrechte alles Lebendigen respektiert. Wem all dies bewusst wird, der kann dem “Nein” eines jungen Menschen kein “Ja, aber” entgegensetzen, der will sich daran machen, diese neuen Wege zu beschreiten. Ich freue mich, wenn viele in dieses Bewusstsein kommen, sich an der Gestaltung von Räumen oder Landschaften des “Frei-sich-Bildens” beteiligen und damit diesem Feiertag der Menschenrechte seine Würde und Bedeutung verleihen. Am 15.9.2016 dann, am “Internationalen Tag der Bildungsfreiheit” können diese heute gestarteten Bemühungen im Rahmen des 2. “Nie-mehr-Schule”-Aktionstages sichtbar werden und eine neue, zukunftsträchtige Ära der Bildung einläuten. Wissenschaftsstaatssekretär Mahrer hatte bei der Präsentation der Ergebnisse der Bildungsreformkommission am 17.11. ja den einen oder anderen wunderbaren Spruch direkt aus der Marketing-Kiste auf Lager. Neben seiner Aussage, dass diese Reform "cool, nein richtig geil" sei, gebrauchte er noch das eine oder andere neu-deutsche Wort. Er sprach im Hinblick auf die notwendige Digitalisierung der Schule auch von Gamification.
Außenstehende ahnen möglicherweise gar nicht, was sich dahinter verbirgt. Der Begriff meint die Anwendung spieltypischer Elemente und Prozesse im spielfremden Kontext. Da das Spielen der Schule im wesentlichen fremd ist, geht es also auf den ersten Blick um den Einbau von spielerischen Elementen in den Unterrichtsalltag. Diesen Einbau durften wir schon in den letzten Jahren erleben, als die Volksschulklassen in ganz Österreich mit jeweils 2 PCs ausgestattet wurden, um die Heranwachsenden sozusagen an's fürs Leben wichtigste Gerät zu gewöhnen. (Die Formulierung "Gewöhnung ans Gerät" stammt übrigens aus dem Militärjargon und bezieht sich in der Regel auf Waffen). Hier wurde die Gamifizierung des Unterrichts schon mal anhand von Lernspielen erprobt. Im schulischen Rahmen sollen damit Motivation und Lernerfolg gesteigert werden, was laut ersten Erhebungen auch der Fall sein soll. Nun ist meines Erachtens der Computer für den Drill und das Einüben von genormten Inhalten - systemimmanent betrachtet - durchaus geeignet. Von außen besehen aber ist schnell klar, dass sich auf diese Weise zwar Vokabel und Formeln lernen lassen, aber keinesfalls Sprache oder Mathematik. Und was noch erschreckender ist: es lassen sich Tempo und Funktionieren trainieren, das Leben aber bleibt völlig außen vor. Ist die Institution Schule an sich schon ein Paralleluniversum so wird sie mit dem so gestalteten Einsatz des Computers nun endgültig zum virtuellen Outerspace. Ein Posting auf Facebook hat mich heute zu diesem Beitrag animiert. "Als ich ein Kind war hieß mein soziales Netzwerk 'Draußen'" stand da zu lesen. Ja, dieses Draußen hatte viel Leben, es war sozusagen die wahre Schule fürs Leben. Ob dieses Draußen nun tatsächlich in der Natur war oder einfach darußen in der (städtischen) Welt, in dem man mit FreundInnen unterwegs war, um das eine oder andere zu unternehmen oder kennenzulernen, tat wenig zur Sache. Jedenfalls fand auf diese Weise Kontakt mit anderen statt, die der Mensch als soziales Wesen so dringend notwendig hat. Die Teilnahmezahlen an Sozialen Netzwerken beweisen dieses Bedürfnis, nur entsteht daraus im Netz selten eine echte tragfähige soziale Beziehung im richtigen Leben. Ganz im Gegenteil werden die virtuellen Kontakte oft zum Beziehungskiller und das wirkliche Leben töten sie auch ab. Kein Wunder dass wir dann vor den Herausforderungen des Alltags bald kapitulieren und nach dem "Papa, der's schon richten wird", rufen. Solche Typen gibt es viele in einer solchen Welt. Und die Institution Schule bereitet auf diese Verhaltensweisen hervorragend vor. Auch ich verbringe einen Teil meiner Zeit vor dem Computer, um zu schreiben, um Sendungen zu gestalten, um dem nachzugehen, was ich tun will. Aber einen noch größeren Teil widme ich den sozialen Kontakten in meiner Familie, also meinen Kindern und meiner Frau und den Menschen, die ich im Rahmen meiner Tätigkeit treffe. Daraus ist schon die eine oder andere sehr tragfähige Beziehung entstanden, die in Freud' und Leid' mein Leben bereichert. Beschämend, dass wir den jungen Menschen gerade das vorenthalten wollen, in dem wir sie mit diesen gehäuften Ausflügen in die virtuelle Welt noch mehr auseinanderrücken und zu EinzelkämpferInnen machen. Leben - so meine nach diesen Gedanken erzielte Schulussfolgerung - findet nicht in der Institution Schule statt, daher kann sie auch nicht auf's Leben vorbereiten. Leben findet draußen statt. Auf's Leben kann auch nicht vorbereitet werden, denn es will einfach - gemeinsam mit anderen - gelebt werden. So einfach ist das! Und so erfolgversprechend! Seit vielen Jahren begleite ich Menschen, die mit jungen Menschen im Leben unterwegs sind. Das sind vor allem Eltern und PädagogInnen aller Richtungen. Ich erlebe sehr oft Hilflosigkeit und Überforderung und gar nicht so selten Ohnmacht angesichts der Herausforderungen mit denen uns die Heranwachsenden konfrontieren. Mit diesen gilt es sich auseinanderzusetzen, denn sie ermöglichen uns das Wunder der Persönlichkeitsentwicklung.
Oft aber ist das Gegenteil der Fall. Da geht es ums Funktionieren in unmenschlichen Strukturen, die nicht selten gewaltvoll sind. Damit meine ich nicht körperliche Übergriffe wie die immer noch nicht aus dem erzieherischen Repertoire verschwundene „g'sunde Watsch'n“ sondern die Systeme, die wir aufgebaut haben, um die Welt in den Griff zu kriegen. Nennen möchte ich exemplarisch das System der Erwerbsarbeit und ihres Arbeitsmarktes, das Geld- und Wirtschaftssystem, das Gesundheitssystem und last but not least das Schulsystem. Ihnen allen wohnt die von mir gemeinte strukturelle Gewalt inne, weil sie Menschen scheinbar alternativlos in eine Richtung zwingt. Wer dem nicht folgt gilt nicht selten als Ver-rückter. Im positiven Sinn, der mit diesen Aussagen aber keineswegs gemeint ist, wären das jene, die nicht den Normen entsprechen wollen, die Querdenker also, die die Welt bewegen. Junge Menschen begegnen im Lauf ihres Seins mehr Menschen, die ihnen etwas vorspielen als solchen, die ihnen authentisch zeigen, was ihr Leben ausmacht. Sie erleben Menschen, die ein Rolle spielen, die nicht deren Persönlichkeit entspricht. Ich bin im Lauf meiner Arbeit viel mehr PädagogInnen und Eltern begegnet, auf deren Gesicht sich Züge abbilden, die einer Maske gleichen. Wer dahinter steckt ist nicht zu erahnen, da sich die Maskierung tief in die Seele eingebrannt hat. Diese Masken fallen zu lassen braucht einen gehörigen Leidensdruck, eine Krankheit etwa, einen Zusammenbruch des zusammengezimmerten „Lebenstraumes“ und eine daraus resultierende tiefe Krise der Persönlichkeit, in der endlich die ganze Welt in Frage gestellt wird. Nun „lernen“ junge Menschen ja nicht durch Worte und Weisheiten, seien sie auch noch so plausibel, sondern am Vorbild. Und das Stück, das sie da vorgespielt bekommen, ist lebensfeindlich. „Sei nicht du selbst“ steht da an oberster Stelle. Mache dich um Himmels Willen (womit ich auch ausdrücklich die Ideologie der Religionen einbeziehen möchte) nicht auf die Suche nach dir selbst. Lerne zu funktionieren. Lerne die passende Maske zu tragen, auch wenn sie noch so schmerzt. Das schaffst du schon. Es geht ums Überleben, leben kannst du später. Das und noch viel mehr sind die impliziten Botschaften unserer Lebensideologie. Und sie werden von denen weitergegeben, die vorgeben, das beste für die Heranwachsenden zu wollen. Das ist doppelt traurig – und es erfüllt mich mit heiligem Zorn. Mit dem konfrontiere ich alle, die junge Menschen im Leben begleiten wollen. Wer ins Sein wachsen will und im Sein werden will, muss sich dieser konstruktiven Kritik stellen und sich in die Selbstreflexion begeben. Nur mit deren Kraft können wir uns aus unseren Verwicklungen befreien. Nur aus deren Kraft ist Entwicklung möglich. Und nur auf diese Weise seiende Menschen haben das Potential, den jungen Menschen Lebens-BegleiterInnen zu sein. Wenn du dich auf diesen Weg machen willst, bist du herzlich willkommen im „Club der lebendigen Seienden“. Ich freue mich auf die Auseinandersetzung mit dir. Lass von dir hören: Mit einem E-Mail an [email protected] oder in einem Kommentar zu diesem Beitrag! "No problem can be solved from the same level of consciousness that created it." (Albert Einstein) Es ist eine traurige Tatsache, dass Menschen, die mit diesem Schulsystem groß geworden sind, kaum in der Lage sind, es reflektiert zu betrachten bzw. es als ganzes in Frage zu stellen. Es ist vielmehr eine logische Konsequenz des Schulbesuchs, dass Menschen genauso denken. Diese Institution, die wir verkehrterweise Schule (vom griech. scholé – Muße) nennen, lässt uns genau mit diesem Blick auf die Welt zurück, dass sie unersetzbar wäre und notwendig, um die Freiheit und Gleichheit des Menschen zu garantieren. Sie vermittelt den Heranwachsenden, dass die Welt nun mal so ist wie sie ist, die beste aller Welten halt, obwohl es jede Menge „unlösbare“ Probleme gibt. Das ist eine sehr dogmatische Sichtweise, da alles als gottgegeben bzw. systemimmanent dargestellt wird. Und mit genau der Sichtweise gehen die Beschulten dann an die Welt heran und die herrschenden Zustände werden als alternativlos empfunden. Bertrand Stern formuliert dieses Phänomen etwa so: Wer einmal beschult wurde ist an die Institution Schule verloren.
Die Geschichte kennt aber auch Menschen, die sich dieser Beschulung widersetzt haben. Diese wurden gerade als Schulversager zu historischen Größen wie etwa Albert Einstein. Es braucht also dringend Menschen, die out of the box, oder wie es Albert Einstein formuliert, von einer anderen Bewusstseinsebene aus auf Probleme schauen. Nur dadurch werden Lösungen und Entwicklungen aus Verstrickungen und Abhängigkeiten überhaupt erst möglich. Auch ich war bis vor wenigen Monaten ein Verfechter von umfassenden Reformen der Institution Schule, in der großen Hoffnung, dass damit alles besser werden würde. Dann habe ich durch erhellende Gespräche und tiefergehende Recherchen erkannt, dass das System und die Institution dadurch nicht veränderbar sind. Jede Reform bringt vielmehr noch mehr vom gleichen. Oder wie bewerten Sie die bisherigen Ergebnisse der Bildungsreform, die in Österreich am 17.11.2015 in Kraft treten soll? Eben … Daher braucht es mehr als diese nächste Reform, es braucht einen tiefgreifenden Wandel. Dieser wird von jenen angestoßen, die über das bestehende System hinaus denken, die Visionen, vielmehr Utopien entwickeln, die für einen Beschulten ver-rückt klingen und die gesellschaftlich im Moment absolut nicht akzeptabel sind. Das ist gut so. Das Neue war immer eine lange Zeit hin unvorstellbar, denken wir etwa ans Fliegen oder an die Frauenrechte. Um sich damit noch nicht auseinandersetzen zu müssen kommen dann so Argumente wie:
Tatsache aber ist es, dass genau dieses Denken uns von der Institution Schule eingeimpft wurde. Deren Strukturen fußen ja auf miltiärischem Drill und monastischer Stundenglocke. Und genau sie bringen diese ungerechten Verhältnisse hervor, die einerseits zu „Sklaverei“ und Abhängigkeit von einer ungeliebten Erwerbsarbeit führen und andererseits zu brutalen Ausbruchsnotwendigkeiten aus dieser asozialen Ordnung, wie es eben Terror und Vertreibung darstellen. Die kritische Masse, die einen diesbezüglichen Quantensprung auslösen könnte, ist noch nicht erreicht. Aber ich treffe nun fast täglich Menschen, die sich diesbezüglich in Bewegung gesetzt haben. Damit ist es nur noch eine Frage der Zeit ist bis der Bildungswandel einsetzt. Immer noch wird an der Institution Schule herumgedoktert. Immer noch stellt man vieles in Frage, aber nicht das Entscheidende, nämlich den Unterricht. Immer noch hält man von allen Seiten daran fest, dass es eine Schulreform braucht, obwohl doch bitte in den letzten Jahren eine Reform die andere gejagt hat ...
Reform? Ja, Reform. Wie der Duden schon sagt, meint der Begriff die „planmäßige Neuordnung, Umgestaltung, Verbesserung des Bestehenden (ohne Bruch mit den wesentlichen geistigen und kulturellen Grundlagen)“ Der Klammerausdruck hat es in sich, er beschreibt das Dilemma, wenn es um eine Reform der Schule geht. Und er weist die Richtung für die Bewältigung desselben. Schule braucht keine weitere Reform, sie muss einen grundlegenden Wandel erfahren. Die Bildungspsychologin Christiane Spiel bestätigt in einem Interview mit der Wiener Zeitung vom vergangenen Montag, das zum Erscheinen ihres neuen Buches „Schule – Lernen fürs Leben?!“ abgedruckt wurde, die verengte Sichtweise mit dem Blick auf Reformen statt Wandel. So meint sie, dass es ein Problem sei, dass Reformbemühungen erst nach circa 10 Jahren (also zwei Legislaturperioden) wirksam würden, was den diesbezüglichen Eifer von PolitikerInnen stark einschränken würde. Sie sieht Veränderungsmöglichkeiten in einer gesunden Mischung von „Top-Down“ und „Bottom-Up“, aber nicht von außen, und spricht von der Notwendigkeit einer „systematischen Implementation“ und von Schulentwicklung, in die die LehrerInnen eingebunden werden müssen. Ebenso werden PISA, Finnland und Südkorea genannt und der Erfolg des Einsatzes von „neuen Medien“ kritisch betrachtet, da sie die Lehrpersonen nicht ersetzen könnten. Zu den Mythen von PISA möchte ich folgendes anmerken:
Wenn wir also dieser Tage wieder und immer wieder erleben, dass Reformen gefordert werden, aber selbst dann, wenn sie umgesetzt werden, scheitern, dann liegt das nicht an der Qualität derselben. Es liegt schlicht und ergreifend daran, dass die Grundlagen des Bildungswesens auf der Institution Schule fußen. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Wer die Institution Schule reformieren will, wird mehr Institution Schule bekommen. Daher sollten wir endlich den Ausbruch aus dieser Institution Schule wagen und unsere Energie für einen wirklichen Wandel einsetzen, alle weiteren Reformbemühungen sind verlorene Liebesmüh’. Am gestrigen Mittwoch, 16.9. moderierte ich in meiner Sendereihe "Nie mehr Schule" auf Radio Orange eine Studiosikussion mit VertreterInnen von 6 wahlwerbenden Parteien (SPÖ, FPÖ, Grüne, ÖVP, NEOS und Wien Anders) für die Wien-Wahl 2015 zu den Themen Schule und Bildung.
Im dritten Themenblock ging es um "Bildung ohne Schule". Für die anwesenden PolitikerInnen war - trotz unterschiedlicher Auffassung zu den Begriffen "Bildung" und "Ausbildung" - eine (Aus-)Bildungswelt ohne Schule NICHT vorstellbar, für die nachher analysierenden Gäste (einen Vater, einen Schüler und eine Lehrerin) aber durchaus. Für mich lassen sich daraus folgende Schlüsse ziehen: 1.) Es gibt eine Diskrepanz zwischen den Ansichten von PolitikerInnen, die die gesetzliche Grundlagen des (Aus-)Bildungssystems schaffen und jenen, die direkt davon betroffen sind. 2.) Der Schule wird von den PolitikerInnen unisono insofern Notwendigkeit attestiert, als sie dazu dient, die Ausbildung für den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. 3.) Bildung hingegen beginnt für diese von der Geburt an - und wird dann durch elementarpädagogische, schulische und universitäre Ausbildung ergänzt. 4.) Für Menschen, die einen anderen als den schulischen Bildungsweg einschlagen wollen, bietet sich bloß der häusliche Unterricht. Der ist aber an den erfolgreichen Abschluss einer jährlich stattfindenden Externistenprüfung gekoppelt. Verläuft diese negativ muss die/der SchülerIn das Schuljahr in einer öffentlichen Schule wiederholen. Wird die Externistenprüfung nicht durchgeführt, werden die Erziehungsberechtigten mit Sorgerechtsentzug bedroht, obwohl selbst das Jugendamt dies nicht als Kindeswohlgefährdung sieht. 5.) In den Köpfen der Verantwortlichen ist "Schule" derzeit offenbar (noch) in Stein gemeißelt, da sie u.a. die "Vererbung von Bildung" ausgleicht und "fit für die Gesellschaft" macht. 6.) Für die eklatanten Schwachstellen des bestehenden Unterrichts-Systems werden Korrekturen und Reformen gefordert, so soll dafür auch mehr Geld locker gemacht werden, um einer individuellen und differenzierten Förderung junger Menschen gerecht zu werden. Aus meiner Sicht ist das Herumdoktern am bestehenden System, wie es etwa auch die Reformen der Hauptschule zur KMS (Kooperative Mittelschule) bzw. NMS (Neue Mittelschule) und WMS (Wiener Mittelschule) und die Diskussion um Ganztags- sowie Gesamtschule zeigen, verlorene Liebesmüh'. Auch das Ausweichen auf "Alternativschulen" führt dort an die Grenzen, wo die Finanzierung des Schulplatzes zur Gänze von den Familien zu tragen ist, wie das bei allen freien Schulen der Fall ist, die nicht von einer der anerkannten Religionsgemeinschaften (etwa der kath. Kirch oder Jehovas Zeugen) erhalten werden (Anm.: diese erhalten die LehrerInnenkosten vom Staat ersetzt, was ca. 75-80% des Schulbudgets ausmacht). Es braucht also nicht noch eine weitere Reform, sondern eine Bildungs-(R)Evolution. Diese kann aber - wie alle (R)Evolutionen nicht von oben gemacht werden, sondern nur durch die Betroffenen selbst. Und deren Unzufriedenheit und Unruhe steigt von Jahr zu Jahr. Bleibt nur die Frage offen: Warum hat sich diese steigende Menge von Menschen noch nicht aktiv und gemeinsam in Bewegung gesetzt? Es fehlt sicher einerseits die Initialzündung und offenbar auch noch die kritische Masse. Mit dem "Nie-mehr-Schule"-Aktionstag am kommenden Montag, 21.9.15 möchte ich einen weiteren Impuls zu dieser Bildungs-(R)Evolution geben, denn die Bildung der Zukunft wird eine ohne (Schul-)Unterricht sein - oder Bildung wird nicht mehr sein. Meine Gedanken zum Schulbeginn
Von A. A. Milne gibt es das wunderbare Buch Winnie-the-Pooh, das vor knapp 90 Jahren zum ersten Mal erschienen ist. Es ist in seinem Original sprachlich und inhaltlich von der vom Disney-Konzern verhunzten filmischen Umsetzung (natürlich als „kindgerechter“ Zeichentrickfilm) meilenweit entfernt – und eine deutsche Lektüre lohnt sich in der Übersetzung den genialen Harry Rohwolt. Den in der Überschrift zitierten Titel des 7. Kapitels im 2.Teil übersetzt er „…in dem Tigger gestüm gemacht wird“. Im Gegensatz zu seiner ungestümen Art soll Tigger also auf Betreiben von Rabbit eine Lektion erteilt werden („It’s time we taught him a lesson!“), um endlich gestüm, also angepasst zu sein. Wer denkt da nicht an die Schule, in der die Stunden genau jene Ziele verfolgen: „…to get the bounces out of tigger“, „There’s too much of him” – er muss klein gemacht werden, dass „he’ll be a different Tigger altogether … he’ll be a humble, sad, melancholic, small and sorry Tigger, an Oh-Rabbit-I-am-glad-to-see-you Tigger”. Setz’ jetzt statt Rabbit einfach Schule ein – und nimm dich selbst oder einen jener jungen Menschen, den du im Leben begleitest. Kommt dir das bekannt vor? Als Pooh und Ferkel, denen Rabbit seinen Plan offenbart, Bedenken haben, antwortet dieser: “Tiggers never go being sad, they get over it with Astonishing Rapidity.” Kennen wir doch auch – oder? Und: “If we can make Tigger feel small and sad just for five minutes, we shall have done a good deed.” Dieser Aufgabe hat sich das Schulsystem seit jeher verschrieben. Der Plan ist also folgender: Tigger soll verloren gehen im nebeligen Hundert-Morgen-Wald. Und nun wendet sich die Geschichte zu einer hoffnungsfrohen und stärkenden Erzählung: Tigger wird zwar von den „Freunden“ unter Führung von Rabbit im Stich gelassen, nachdem er einige Zeit auf sie gewartet hat, geht er geradewegs nachhause. Rabbit und die beiden anderen aber irren hilflos im Wald herum, obwohl alle meinen, dass sie sich auf dem richtigen Weg befänden. Tigger macht sich schließlich auf die Suche nach Rabbit und findet ihn small and sorry, während er friendly, great, large, helpful and bouncing in a beautiful way ist. “Oh Tigger I am glad to see you, cried Rabbit” am Ende. Und die Moral von der Geschicht? Für mich ist einer, der seinen eigenen Weg ohne Schulsystem geht, der weisere. Bertrand Stern hat mir in unserem Gespräch für Radio Orange gesagt, dass jeneR, die/der sich auf’s Schulsystem eingelassen hat, unweigerlich verloren ist. Verirrt im Nebel, sagt die Geschichte. Also gilt es so früh wie möglich, am besten gleich von Anfang an, andere Wege zu suchen. Gehen wir gemeinsam Schritt für Schritt und finden wir das, was uns Bildung wirklich erfahren lässt und was uns und die jungen Menschen in unserer Begleitung wachsen, werden und vor allem sein lässt. Damit "verändern" wir das Schulsystem nachhaltiger und "endgültiger" als mit dem Herumdoktern von innen. |
Michael Karjalainen-Dräger
diplomierter Pädagoge und Bachelor of Education war 10 Jahre im öffentlichen Schulwesen in Wien als Lehrer tätig, danach 3 Jahre lang Leiter einer von ihm gegründeten "freien" Schule in Niederösterreich. Seit 2013 trainiert er Menschen, die jungen Menschen freie Bildungs-Räume öffnen wollen. Kategorien
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March 2020
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