Erwin Wagenhofer hat es in diesem Sommer mehrmals mehr oder weniger dirket gesagt, in der ZIB etwa aber auch im großen Interview in der August-Sendung von Nie mehr Schule auf Radio Orange: Die Bildungseliten haben bei allen großen Fragen und Herausforderungen kläglich versagt.
Wer oder was ist denn nun die so genannte „Bildungselite“? Es handelt sich per definitionem um einen Sammelbegriff für eine Gruppe in der Gesellschaft, die über viel anerkannte Bildung verfügt. In dieser Begriffsklärung steckt auch schon die Antwort auf die für viele verwunderliche Feststellung Wagenhofers. Von anerkannter Bildung ist da die Rede. Welche Bildung ist in unserer Gesellschaft anerkannt? Schulbildung und universitäre Bildung wurden zur Basis für jegliches Fortkommen auf diesem Planeten gemacht. Die Ergebnisse sind bekannt. Ich möchte hier einige wesentliche herausgreifen:
Die auf diese Weise verschulten „Bildungsgeliten“ finden keine anderen Lösungen für die großen Herausforderungen der Gegenwart als
Es wird höchste Zeit, dass wir uns das nicht länger gefallen lassen:
Die wahrhaft Gebildeten können locker auf den Status als „Bildungselite“ verzichten. Vertrauen wir also nicht länger denen, die als Bildungseliten gelten, nur weil sie ihre Schulkarriere mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen haben oder im richtigen „Haus“ geboren wurden. Verabschieden wir uns vom „Der Papa (Staat, Papst, …) wird’s schon richten“-Prinzip und gewinnen wir unsere Freiheit zurück, in dem wir als frei-uns-bildende Menschen unserem Verstand und unserem Herzen folgen und die Welt aus diesen alten Angeln heben und auf neue gesunde Füße stellen – und zwar im Kleinen und damit im Großen!
2 Comments
31/10/2015 09:30:00
Ich empfehle die Einführung des Bildungsgutscheins und das lesen eines Büchleins zum Thema Freie Schule von Peter Schilinski : Soziale Dreigliederung, eine Einführung.
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Bastiaan Zapf
31/10/2015 10:22:05
Warum so distanziert? Die Zwangsmaßnahmen sind doch schon in der Schule offensichtlich. Gewalt soll nirgendwo eine Lösung darstellen - ist in der Schule aber erstens üblich und wird zweitens energisch verteidigt von denjenigen, die von dieser Situation profitieren. Eine "Abenteuerpädagogin" hat mir neulich eröffnet, sie würde denken, einfache Gesetze wie das Schulgesetz dürften das Grundgesetz ausser Kraft setzen. Dass sie dann ziemlich hektisch nach dem Bundesteilhabegesetz gesucht hat, zeigt deutlich, dass bei ihr Recht und Pflicht schon deckungsgleich waren. Damit ist kein Staat zu machen.
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Michael Karjalainen-Dräger
diplomierter Pädagoge und Bachelor of Education war 10 Jahre im öffentlichen Schulwesen in Wien als Lehrer tätig, danach 3 Jahre lang Leiter einer von ihm gegründeten "freien" Schule in Niederösterreich. Seit 2013 trainiert er Menschen, die jungen Menschen freie Bildungs-Räume öffnen wollen. Kategorien
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